
Aus dem Protokoll von 1928
Punkt 6:
Das Königsschießen soll am zweiten Pfingsttage beginnen. Laut Vereinsbeschluss tritt der Verein mittags 12:30 Uhr auf dem Sportplatz an.
Mitglieder, die ohne Entschuldigung fehlen, haben eine Strafe von 1 RM zu entrichten.
In Frage kommende Gründe mit Entschuldigung :Krankheit,Trauerfall und unaufschiebbare Geschäfte.
Punkt 7 :
Es werden vier Preise ausgesetzt, und zwar
Für den Schützenkönig 150 RM
Für den 2ten Schützen 20 RM
Für den 3ten Schützen 15 RM
Für den 4ten Schützen 10 RM
25. Mai 1928
Bis zum Jahre 1928 war die politsche Gemeinde Schneeren für die Veranstallung des Schützen und Erntefestes verantwortlich.
1928 wurde dann in der Gemeinde zur Gründung eines SChützenvereins mit eigenem Vorstand aufgerufen, da im Zeichen der Weltwirtschaftskrise und ähnlicher Erscheinung die Gemeinde nicht mehr in der Lage war derartige Veranstaltungen in eigener Verantwortung zu übernehmen. So fielen auch die Gründerjahre unseres Schützenvereins in eine nicht allzu rosige Zeit.
Am Abend des 25. Mai 1928 um 21:15 Uhr wurde somit die Gründung des Schützenvereins Schneeren beschlossen.
Gewählt wurde zum 1. Vorsitzenden der Mauermeister Fritz Suhr.
Erster Schützenkönig wurde Wilhelm Dunker
Der Beitrag wurde auf 2 RM hährlich festgesetzt.
1929
Da der Vereins weder ein eingendes Gewehr noch einen eigendenen Schießstand besaß, wurde der Beschluss gefaßt einen Schießstand zubauen. Der Kostenvoranschlag lautete seinerzeit über 300 RM und wurde somit nicht in die Tat umgesetzt. Auf Behelfsanlangen der heutigen Schule wurden Jahre lang die Schützenkönige ausgeschossen.
1932
Wilhelm Dannenberg sen. übernahm die Führung des Vereins als 1. Vorsitzender
1935
Mitte der 30er Jahre wurde der erste Spatenstich auf dem Gelände der Forstinteressenten zum Bau einer Stießstandes mit 100 Meter Bahn vollzogen.
Anschließend wurde ein Aufenthaltsraum in Holzkonstruktion gebaut.
1939
Bis 1939 wurde auf diesem Schießstand die Königsscheibe ausgeschossen.Bis dahin entwickelte sich eine echte Dorfgemeinschaft im Verein wenn man bedenkt das zur damahligen Zeit bei 800 Einwohern schon 193 Mitglied im Schützenverein waren. Durch den Ausbruch des zweiten Weltkrieges im Herbst 1939 trat eine Zwangspause von 11 Jahren ein.
Anriss der Schießanlage zwischen 1939 und 1949.
1949
Es wurde wieder ein Schützenkönig mit dem Luftgewehr ausgeschossen.
(Initiative von W.Klingemann und H. Asche)
1950
Neugründung des Vereins im Jahre 1950.
Dieser stand durch den Abriss des Schießstandes vor dem völligen Nichts.
1951
Wilhelm Dannenberg übergab am 1. April 1951 das Amt des ersten Vorsitzenden an Wilhelm Klingemann.
1952
Aufgrund der Nachkriegsbestimmungen der Alliierten war das Schießen nur mit dem Luftgewehr erlaubt.
Ab 1952 wurde mit dem Kleinkaliber um die Königscheibe geschossen.
Die Anzeige erfolgte durch Handkellen.
1953
Gründung von drei Kompanien.
Diese wurden nach Ortsteilen eingeteilt.
Einführung des Kinderschützentag (heute das Kinderschützenfest am Montag)
Die Jugendscheibe wurde mit dem Luftgewehr ausgeschossen.
Die Mädchen warfen mit Kreidebällen auf eine Schultafel.
1962
Gründung der Patenschaft mit dem 1 Panzerbataillon 334 aus Langendamm.
1965
Premiere des gedrehten und vertonten Heimatfilms durch den Schützenverein.
1966
Wilhelm Klingemann übergab das Amt des Tambourmajors an Rudolf Semsroth
Der erste Schießautomat wurde gekauft.
1968
Der Schießstand wurde umgebaut.
1969
Zum 10 Jährigen Jubiläum des Spielmannzuges wurde stolz eine Nachwuchsgruppe präsentiert.
Erstmals waren auch Mädchen dabei !
1971
Der Schießstand bekommt einen Stromanschluss
1972
Heinz Kernbach wurde neuer Tambourmajor und löste Rudolf Semsroth ab, da dieser den Abwerbungsversuchen aus Mardorf erlegen war.
Rainer Bartling wurde 2. Vorsitzender.
Der gesamte Verein erhielt neue Uniformen.
1973
Gründung der Damenkompanie. Kompanieführerin wurde Ingelore Bartling.
Marianne Kruse übernahm die Stellvertretung.
1974
Erste Damenkönigin wurde Helga Kruse
1975
Eine zweite Schießbahn wurde gebaut.
Austritt aus dem Kreisschützenverband.
1976
Wasseranschluss Schützenhaus.
Drei neue Königsketten wurden gespendet.
Wilhelm Bartling spendet eine Kette für die Damenkompanie
Uwe Haß spendet eine Kette für die Kinder
und Erika Haß spendet eine Kette für die Junioren.
1977
Es wurden zwei automatische Anzeigeeinrichtungen für 5000 DM beschafft
1980
Das Schützenhaus wurde nach einjähriger Bauzeit am 14.September mit einem Tag der offenen Tür eingeweiht.
1982
Der Spielmannzug hat 60 Spielleute, Richard Runte spendete für die Juniorinnen eine neue Königskette.
1987
Heinz Kernbach übergab den Stab an seinen langjährigen Vertreter Wilfried Kahle, der den Spielmannzug seitdem führt.
1989
589 Personen beim Katerfrühstück! Vier Bruchmeister aus Hannover erstmals in Schneeren.
1991
Zwei Spielleute vom Spielmannzug spielten im Landesspielmannzug (Marina Bruske und Thorsten Wiebking)
DIe Damenkompanie spendete eine neue Kinderkönigskette
1992
Gründung der ,,Alten Garde". Aus Anlass einer silbernen Hochzeit fanden sich einige ehemalige Mitglieder des Spielmannzuges zusammen und es wurde beschlossen, die ,,Alte Garde" des Spielmannzuges ins Leben zu rufen.
1994
Gasanschluss am Schützenhaus.
Erstmals wurde ein Schützenkaiser ausgeschossen.
1996
Ingelore Bartling übergab nach 23 Jahren die Leitung der Damenkompanie an Iris Meineke
1998
Pflasterarbeiten am Schützenhaus. Die Steine wurden mit vielen Traktoren mit Anhängern vom Bahnhof Hagen geholt.
1999
40 Jahre Spielmannzug, Außenbeleuchtung für das Schützenhaus wurde fertiggestellt.
2001
Elfriede Wiebking wurde 1. Kassiererin
2003
75-Jähriges Jubiläum mit 4- Tägigen Schützenfest gefeiert.
Wilfired Wiebking wurde auf der Generalversammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt.
2009
Ferdinand Lühring wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt und Wilfried Wiebking für seine Verdienste als Vorsitzender zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
2011
Die Vereinssatzung wurde angepasst. Ehrenmitglieder werden nur noch von der Generalversammlung ernannt.
Der Vorstand wurde um den Ersten und zweiten Schießleiter auf 8 Personen erweitert.
Einweihung des Fahnenschrankes im Gasthaus Asche während der Generalversammlung 2011.
Die alte Fahne bekam einen Fahnenschrank, der auf dem Saal im Gasthaus Asche angebracht wurde.
2012
Tambourmajor Wilfried Kahle wurde für sein 25- Jähriges Engagement als Tambourmajor geehrt.
Die Kläranlange am Schießstand wurde wegen gesetzlicher Auflagen saniert.
2013
Kinder dürfen jetzt ab 12 Jahren Vereinsmitglied werden.
Die Damenkompanie feierte am Erntefestsonntag ihr 40-jähriges Bestegen.
2014
Der Vorstand schaffte zwei neue Lufgewehre der Marke Feinwerkbau mit Ringkorn an.
Das Gasthaus Asche spendete neue Jugendkönigsketten.
2015
Das Dach des Schützenhauses wurde in 2 Tagen abgedeckt und mit neuen Dachplatten wieder eingedeckt.
Viele Schützen nehmen sich Freitag den 15. April frei und waren auch am Samstag bei den Aschlussarbeiten dabei.
Unser Schützenverein nahm am 800-Jährigen Dorfjubiläum teil und zeigte seine Chronik bei Asche auf dem Saal.
Diese wurde zum 75- Jährigen Jubiläum auf Initiativ von Rainer Bartling mit viel Einsatz erstellt und 2015 erweirtert.
2016
Einbau einer (gebrauchten) Heizung mit neuen Heizkörpern.
2018
Auf der Generalversammlung wurde Thomas Haß als 2. Vorsitzender gewählt. Der Posten war seit 2 Jahren unbesetzt.
Außerdem wurde auf der Versammlung beschlossen das die Schützengesellschaft ab 2019 abgeschafft wird.
In Zukunft wird es nur den Schützenkönig geben mit 5 weiteren Preisträgern.
Das Toilettendach wurde in Eigenleistung neu eingedeckt und das 90-Jährige Bestehen vorbereitet und durchgeführt.
2019
Unser letztes Schützenfest vor der Corona Epidemie für die nächsten 3 Jahre.
Schützenkönig Dennis Schulz

2020
Wegen der Corona Epidemie konnte kein Schießbetrieb durchgeführt werden.
Schützen- und Erntefest konnte nicht gefeiert werden.
2021
Auch in diesem Jahr musste unser Schützenfest aufgrund von Corona ausfallen.
Dafür konnten wir endlich wieder unser Erntefest feiern.
Ferdinand Lühring wurde einstimming, auf der Generalversammlung ,für weitere 3 Jahre zum 1. Vorsitzenden gewählt.

2022
In diesem Jahr war endlich wieder eine Druchführung von unserm Schützenfest nach 2 langen Jahren möglich.
Auch das Erntefest konnte gefeiert werden.
Schützenkönig 2022 Henning Zetler
So ist
denn,nun wiederum ein jahr verflossen.
Da wir an unserem Ort allhier,
Gefeiert ein gutes und reiches erntebier.
Auch dies jahr, müssen wir alle bekennen.
ist wohl ein gutes jahr zu nennen.
Denn unsere Felder, das muss ich sagen,
Haben viele gute und reiche früchte getragen.
Der liebe roggen, woraus wir backen brot,
Daran leiden wir auch in diesem Jahr keine not,
Und auf dem haferräckern war auch ein grrosser segen,
So dass es muss wohl jedes herz zu dank bewegen.
Auch viele früchte mancherlei,
wie auch Kartoffeln,obst und das schöne heu,
Beweisen uns auch gottes güte und treu.
So hat uns gott auch bewahrt in gnaden
VOr hagel,blitz und anderen schaden.
Dass wir alle können danken und loben
Den guten geber, den herrn da droben.
Nun danket alle Gott.
Auch unser schöner erntekranz
Ist des erntefestes sinnbild ganz.
Er ist von schönen Blumen allerhand
Gemacht von unserer mädchenhand.
Meine kolleginnen und ich, unserer vier,
Haben ihn geschmückt, wie auch diesen schönen saal,zum erntebier.
Wenn die jungen herren uns nun wollen dafür dankbar sein,
Dann spendieren sie uns eine flasche wein,
So würden wir auch ihnen recht dankbar sein
Und uns von herzen recht erfreun.
Nun wünsche ich, dass es und möge gelingen,
Dies schöne fest in liebe und frieden zu vollbringen.
Die herrn schäffer wollen so viel als mäglich dafür sorgen,
für ruhe und frieden heute und morgen.
Und wenn auch fremde bei uns weilen,
Dass sie mögen sich mit uns freuen,
Und wenn die wieder von uns gehen,
Sie wünschen und ein wiedersehn.
Unser herr gastwirt heidemann,
Das wird geweiss wohl sein,
Er hat gesorgt für gutes Bier und wein.
So wollen wir nun alle,gross und klein,
Uns alt und jung uns recht erfreun.
Uns auf diesem saale gar und ganz
Uns recht erfreun am erntekranz.
So feiern wir auf´s allerbest
Ein fröhliches gutes erntefest.
Schneerener Erntebierlied gesungen zum Erntefest
Quelle: Die Volkskunde des Kreises Neustad a.Rgbe 1930
Dr. Kurt Heckscher